Hodenkrebs ist entgegen üblicher Vorstellung eine Krebsart des jungen Mannes zwischen 20 und 40 Jahren. Ältere Männer sind deutlich seltener betroffen. Der Grund ist in der hohen Zellteilungsrate im Hoden zu suchen. Samenzellen werden ständig neu gebildet, wodurch es zu Fehlern kommen kann. Diese Fehlauslesungen können im schlimmsten Fall zu einer Krebserkrankung führen.
Eine Frage, die mir immer wieder gestellt wird, lautet: Stoßwellentherapie? Wie geht das, was macht das? Willkommen auf meinem Blog! In diesem Blog geht es geht es um Themen rund um die Urologie und Tipps für Dinge, die man selbst machen kann, um seine Gesundheit rund um den Unterleib zu verbessern. Stoßwellentherapie - auch ESWT genannt In diese Artikel und Video geht es um die Stoßwellentherapie, auch ESWT genannt. Stoßwellen werden in der Urologie schon seit 40 Jahren eingesetzt. Stoßwellen sind akustische Wellen, die als ultrakurze Druckwellen von nur 0,3 µs Dauer therapeutisch eingesetzt werden. Ihr Profil zeigt eine explosive Druckentwicklung, gefolgt von einem ebenso schnellen Druckabfall, der sogar negativ wird und sich in einen Sog verwandelt. Auf diese Weise wird gleichsam gedrückt und gezogen – und das in Sekundenbruchteilen. Die Existenz von Stoßwellen war schon früh im 20. Jahrhundert bekannt, doch erst in den 1970’er Jahren hielten sie Einzug in die Medizin; die Urologie um genau zu sein. Stoßwellentherapie (ESWT) zu Beginn als Nierensteinzertrümmerer eingesetzt Im Februar 1980 wurde in München der weltweit erste Lithotriptor in Betrieb genommen. Ein Nierensteinzertrümmerer, der die Behandlung von Nierensteinen revolutionieren sollte, konnte man Steine bislang nur über Schnittoperationen entfernen. Fortan war es möglich, sie von außerhalb des Körpers zu zertrümmern – extracorporal, daher der Name: extracorporale Litholapaxie, ESWL. Im Laufe der Zeit zeigte sich, dass diese Wellen in niedriger Stärke noch ganz andere Sachen draufhatten. In den 1990’er Jahren eroberte die Stoßwelle die Orthopädie. Niedrig-intensive Stoßwellen sind mittlerweile anerkannte Therapieverfahren bei Achillessehnenreizung, Kalkschulter und Co. 2010 kam die ESWT dann auch wieder in die Urologie, nun aber ganz anders: es zeigte sich, dass Potenzstörungen erfolgreich mittels Stoßwellen behandelt werden können. Ohne Nebenwirkungen. Ohne Medikamente. Und das auch noch sanft und schonend. Mittlerweile gibt es hierfür auch schon die ersten Empfehlungen in urologischen Leitlinien. Zwar noch zögernd, doch vernehmbar. Auch neue Indikationen kamen hinzu: die Penisverkrümmung, die Induratio penis plastica und neuerdings auch chronischer Beckenschmerz. Die Therapie ist wirksam, doch ist der wissenschaftliche Nachweis dieser Wirksamkeit nicht leicht und der Grund wird schnell klar. Es gibt derzeit in der Urologie drei verschiedene Möglichkeiten, Stoßwellen zu erzeugen: elektrohydraulisch, piezoelektrisch und elektromagnetisch. Die Hersteller bieten verschiedene Schallköpfe an, sogenannte Applikatoren, die die Wellen unterschiedlich anordnen. Die Lebenszeit der Applikatoren ist begrenzt und das muss man wissen. Während manche das abgegebene Energieniveau bis zum letzten Schuss halten können, verlieren andere ihre Kraft nach und nach, wie eine Batterie, die langsam ausläuft. Es ist auch von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich, wie leistungsstark die Geräte sind. Hier bestehen deutliche Unterschiede. Es gibt Apparate, die nur eine geringe Energieflussdichte generieren, während andere in deutlich höhere Bereiche vordringen können. Dementsprechend sind Studien zu lesen: Mit welcher Art Gerät wurde gearbeitet? Wie war das Therapieschema? Wieviel Schuss wurden pro Sitzung abgegeben? Wo wurde wie intensiv behandelt? Wie groß war die abgegebene Energie pro Sitzung? Wie viele Behandlungen fanden pro Woche statt? Wie viele Sitzungen wurde behandelt? Die Studienprotokolle gehen wild durcheinander. Damit ist klar: das ist nicht vergleichbar. Aber trotzdem: in den meisten Untersuchungen zeigte sich ein wie auch immer gearteter Effekt, trotz unterschiedlicher und teils sehr geringer Behandlung. Ich denke aber, dass dieser kurze Ausflug in die Welt der Wissenschaft zeigt, warum ESWT wohl noch eine Weile brauchen wird, bis sie sich fest etabliert hat. Nun aber zum Wirkmechanismus. Vieles von dem, was man heute über Stoßwellen weiß, entstammt Erkenntnissen aus Tierversuchen. Hier gilt es vorsichtig zu sein: Tierversuche lassen sich nicht ohne weiteres auf dem Menschen übertragen. Insofern ist Vorsicht angebracht, weshalb ich im Folgenden nicht sage: so ist es, sondern schon einmal vorab klarstelle, dass wir Grund haben, zu glauben, dass es so ist. Also: eine der wichtigsten Wirkungen ist die verbesserte Durchblutung. Der Körper beginnt durch die Stoßwellen, neue Blutgefäße zu bilden und alte zu restaurieren. Das ist genau das, was man im Penis will, denn die Erektion lebt vom gesteigerten Blutfluss. Im Laufe des Lebens kommt es nämlich zu Veränderungen der Gefäßwände, was die Strömung des Blutes verändern kann. Dadurch können die Gefäße nicht mehr richtig funktionieren, denn auch in der Gefäßwand ist Leben. Hier findet wichtige Signalübertragung statt, die aber nicht mehr geht, wenn das Blut anders fließt und verwirbelt wird. Die ESWT verbessert das und dreht damit die Zeit um ein paar Jahre zurück. Klar, dass so etwas nicht von heute auf morgen geht, sondern schon ein paar Wochen Zeit benötigt, damit Effekte auch spürbar werden. Als nächstes kommt es wahrscheinlich zu einer Stammzellaktivierung. Stammzellen sind Rohlinge für Zellen aller Art, wie zum Beispiel Muskelzellen, Nervenzellen oder Blutzellen. Stammzellaktivierung führt zu einer allgemeinen Regeneration. So wird beispielsweise die für die Erektion so wichtige glatte Muskulatur der Schwellkörper erneuert und bindegewebige, funktionslose Areale abgebaut. Ein weiterer Effekt bezieht sich auf die Nervenleitung. Ja, Stoßwellen reparieren auch kleine und kleinste Nerven und sorgen dadurch für eine verbesserte Erektionsfähigkeit, denn: ohne Nerven keine Erektion! ESWT wirkt auch auf den Sympathikus. Das sympathische Nervensystem hat eine aktivieren Aufgabe. Also, wenn wir in Alarmbereitschaft sind. Streß, Leitungsdruck und Angst sind typische Faktoren, die die Aktivität des sympathischen Nervensystems erhöhen. Leider kann man den Sympathikus bei Erektionen gar nicht gebrauchen. Das ist aber auch irgendwie logisch, denn wenn Kampf oder Flucht angesagt sind, ist eine Erektion eher hinderlich. Die Stoßwellen dämpfen eine erhöhte sympathische Aktivität und schaffen damit die Voraussetzungen für eine leichtere Erektion. Es gibt noch weitere technische Details, um Stoßwellen zu charakterisieren. Das würde jedoch den Rahmen dieses Videos sprengen. Falls Ihr noch mehr Einzelheiten wissen wollt, schreibt das bitte in die Kommentare hier unter dem Video. Danke fürs Zuhören und Zuschauen und bis zum nächsten Mal!